180 Jahre Fotografie. Daguerreotypien aus der Fotosammlung OstLicht

Konzept, Werkverzeichnis und Texte zur Ausstellung im Rahmen der Veranstaltung ›180 Jahre Fotografie‹, WestLicht. Schauplatz für Fotografie, Wien, 19.8.2019, präsentiert bis Februar 2020 https://www.westlicht.com/westlicht/de/programm/eventgalerie/2019/180jahrefotografie

Veranstaltungsplakat Nelson Ramirez de Arellano Conde, Selbstinszenierung, aufgenommen im August 2010 von Martin Reinhart mit einer Daguerreotypie-Kamera
 

Ein Toter zum Geburtstag

Die Erfolgsgeschichte der Fotografie nahm am 19. August 1839 in Paris ihren Anfang, als das von Louis-Jacques Mandé Daguerre (1787–1851) gemeinsam mit Nicéphore Niépce (1765–1833) entwickelte Verfahren der Daguerreotypie offiziell vorgestellt wurde. Als erste kommerziell hergestellte Kamera der Welt wurde im August 1839 der ›Susse Frères Daguerréotype‹ mit einem Objektiv von Charles Chevalier auf den Markt gebracht. Im Sommer 2010 fotografierten Nelson Ramirez de Arellano Conde (www.liudmilanelson.com) und Martin Reinhart (www.reinhart.media) mit dem einzigen erhaltenen Exemplar, heute das Herzstück des WestLicht Kameramuseums (https://en.wikipedia.org/wiki/Susse_Frères). Neben eigens hergestellten Metallplatten, wie sie beim historischen Verfahren der Daguerreotypie als Bildträger verwendet wurden, belichteten Arellano und Reinhart auch modernes Farbfilmmaterial.

Im Loft von Ost- und WestLicht-Betreiber Peter Coeln inszenierte sich Arellano als Sterbender in der Badewanne und zitiert damit Jacques-Louis Davids Historienbild ›Der Tod des Marat‹ sowie dessen nicht erhaltenes Gegenstück ›Lepeletier am Totenbett‹, ein Querformat, dessen Komposition dem Aufnahmeformat der ›Susse Frères‹ entgegenkommt. Ersteres zeigt Jean Paul Marat, Mitglied des revolutionären Nationalkonvents, der während eines Sitzbades an Schriftstücken gearbeitet hatte, als er einem Messerangriff durch eine Girondistin zum Opfer fiel; zweiteres den einflussreichen Politiker Michel Lepeletier, der im selben Jahr 1793 seinen Tod durch einen Royalisten fand. Beide Gemälde gehörten einer Serie mit Märtyrern der französischen Revolution an, wurden vielfach als Stich verbreitet und propagandistisch genutzt – insofern sind sie Vorläufer fotojournalistischer Bilder und deren Instrumentalisierung für politische Interessen.

In der Inszenierung von 2010 spielt darauf eine Leica-Kamera an, die dem vermeintlich Sterbenden eben aus der Hand geglitten zu sein scheint, ähnlich der Schreibfeder im Marat-Gemälde. Die Darstellung eines gewaltsamen Todes verweist aber auch allgemeiner auf die Fotografie, insofern man sie als eine Bildtechnik des ›Still-Stellens‹ von Lebendigem sehen kann – ein Gedanke, der vor allem in der Frühzeit des Mediums präsent war. Darüberhinaus verweist Arellanos verspiegelte Sonnenbrille auf die versilberten Bildträger der Daguerreotypie; eine Reflexion in einem der Brillengläser lässt (bei starker Vergrößerung) Martin Reinhart erkennen, wie er im Augenblick der Belichtung als Operator hinter der ›Susse Frères‹ Kamera steht.

HIPPOLYTE BAYARD, Selbstporträt als Ertrunkener, 1840. Salzpapier-Direktpositiv, ca. 18,5 x 19 cm.

Das Bildkonzept nimmt außerdem Bezug auf eine historische Fotografie, die sich ihrerseits ebenso in die Tradition der berühmten Heldentod-Gemälde von David stellt. Sie stammt von Hippolyte Bayard (1801–1887), der sich wenige Monate nach der offiziellen Vorstellung der Daguerreotypie ›als Ertrunkener‹ aufnahm und damit das erste dezidiert inszenierte fotografische Selbstporträt schuf. Es handelt sich allerdings nicht um eine Daguerreotypie, denn Bayard hatte eine eigene Methode entwickelt, bei der lichtempfindlich gemachtes Papier direkt-belichtet wird. Schon im Juni 1839 hatte er seine Fotografien ausgestellt und sich an die offiziellen Stellen gewandt, die ihn aber ignorierten. Nachdem das Patent der Daguerreotypie vom französischen Staat erworben und zur allgemeinen Nutzung freigegeben worden war, blieben Bayard die Anerkennung als Pionier sowie finanzielle Vorteile versagt und er schuf jenes ›Selbstbildnis als Ertrunkener‹; auf die Rückseite des Abzugs schrieb er einen fiktiven Abschiedsbrief, der seinen vorgeblichen Suizid mit dieser Ungerechtigkeit erklärt.

Tatsächlich war Bayard aber nicht entmutigt und erstellte in den folgenden Jahren weitere außergewöhnliche Fotografien, wobei er sich verschiedener Techniken bediente. Der Jurist und Beamte am Finanzministerium betrieb die Fotografie als vielseitig gebildeter Amateur, für den jedenfalls der kommerzielle Erfolg weniger wichtig war als für den Bühnenmaler und Dioramen-Betreiber Daguerre. Für sein Selbstbildnis nutzte Bayard den Dokumentcharakter des fotografischen Bildes also nicht in der Absicht, ernsthaft einen Suizid vorzutäuschen (wie mitunter zu lesen ist) – sondern für einen ironischen, mit künstlerischen Mitteln formulierten Kommentar, den er über einen narrativen Kontext vermittelt. Auf Bayards Haltung als selbstbewusster Fotokünstler verweist der prominent ins Bild gesetzte Hut, der in mehreren Arrangements seiner inszenierten Selbstporträts auftaucht und als ein Signum für seine Autorschaft gesehen werden kann.

Die vielschichtige Inszenierung von Arellano und Reinhart bezieht sich also auf unterschiedliche Interessen, die die Geschichte der Fotografie prägten, wie kommerzielle, politisch-propagandistische, wissenschaftliche oder künstlerische Motivationen. Wettbewerbe und Legitimationsbekundungen haben seit jeher die Weiterentwicklung des Mediums und seiner Anwendungsbereiche befördert, wie auch die theoretische Reflexion seiner Eigenschaften. Seit der Erfindung der Fotografie bildeten spannungsvoll-polare Bezüge – wie etwa zwischen Wahrheit und Täuschung, Kunst und Technik oder Leben und Tod – ein wiederkehrendes Muster in der diskursiven Auseinandersetzung mit dem Medium.


›Spiegel mit einem Gedächtnis‹

Das am 19. August 1839 in Paris vorgestellte Verfahren der Daguerreotypie setzte sich für etwa zwei Jahrzehnte gegenüber anderen, teils früher entwickelten fotografischen Prozessen durch und ist ein sogenanntes Direktpositiv- oder Unikatverfahren; wie auch bei Bayards Papierfotografien gibt es also kein Negativ, von dem mehrere Abzüge angefertigt werden könnten (dies leistet ein weiteres Konkurrenz-Patent, die Kalotypie des Briten Henry Fox Talbot, das erst später Erfolg hatte).

Auf einer versilberten und spiegelglatt polierten Kupferplatte lässt die Daguerreotypie nach minutenlanger Belichtung sowie aufwändiger Entwicklung ein seitenverkehrtes Bild entstehen. Die Schattenpartien des Bildes sind in reinem Silber wiedergegeben und erscheinen daher je nach Lichteinfall bzw. gespiegelter Umgebung dunkel oder hell. Aus diesem Grund wirkt eine Daguerreotypie – de facto ein Positiv – je nach Blickwinkel positiv oder negativ. Die kleinen Formate der Platten erlauben es, diesen (ungewollten) Effekt durch eine minimale Veränderung der Betrachterposition oder durch leichtes Kippen des Bildes auszugleichen. In der individuellen Betrachtung aus nächster Nähe offenbaren sich die verblüffenden Qualitäten des ersten technischen Repräsentationsmediums: eine nie zuvor gesehene Naturtreue und Feinzeichnung in den Details, die das zeitgenössische Publikum besonders in der Wiedergabe von Personen begeisterten. So fand die Daguerreotypie als erstes kommerziell genutztes Verfahren der Fotografie für Porträts im Bürgertum ihre häufigste Anwendung. Rasch setzten sich standardisierte Bildformate durch, die von einer ganzen (16,2 x 21,6 cm) bis zur Sechzehntel-Platte (4,1 x 3,4 cm) reichten. Die Empfindlichkeit der spiegelnden Unikate erforderte eine Versiegelung unter Glas; die größeren Formate fasste man in zeittypische Rahmen, die kleineren häufig in Lederetuis mit Samtfutter, in Amerika auch in sogenannte ›Union Cases‹ aus einer Frühform von Kunststoff. Ab der zweiten Jahrhunderthälfte wurde die Daguerreotypie von preiswerteren Techniken abgelöst, etwa der Ferrotypie oder der Ambrotypie. Alle diese Bildträger-Platten verschwanden, als schließlich das Positiv-Negativ-Verfahren für vervielfältigbare Fotografie auf Papierabzügen vorherrschend wurde.

Die Fotosammlung OstLicht beherbergt rund 400 Daguerreotypien aus mehrteils französischer und amerikanischer Provenienz, neben Beispielen aus Großbritannien, Deutschland und der Donaumonarchie. Diese Ausstellung gibt einen repräsentativen Einblick in den Bestand und soll die Faszination, die von den ersten fotografischen Bildern ausging, nachvollziehbar machen. Über sechzig Exponate aus verschiedenen Herkunftsländern sind in neun Themengruppen gegliedert: Kinderporträts, Familienbilder, Individualporträts, Statusporträts, Freundschaftsbilder, szenische Außenaufnahmen und Veduten, Akte und medizinische Dokumentationen. Diese motivische Ordnung erlaubt einen direkten Vergleich der unterschiedlichen Passepartouts und Einfassungen, die bei Daguerreotypien ein wichtiges Indiz zur geografischen und zeitlichen Einordnung darstellen. Die eindrucksvoll ›lebensechte‹ Darstellung von Personen, Landschaften oder Bauten war ausschlaggebend für den Erfolg der Daguerreotypie, diesen ›Spiegel mit einem Gedächtnis‹, wie der frühe Fototheoretiker und Wissenschaftler Oliver Wendel Holmes die neue Bildtechnik bezeichnete. Seit dem offiziellen Beginn der Geschichte der Fotografie im August 1839 prägte sie unsere visuelle Kultur auf unvergleichliche Weise; nach 180 Jahren sind die Wahrnehmungserfahrungen der ersten RezipientInnen nicht mehr rekonstruierbar – aber noch immer bieten Daguerreotypien den Reiz der Entdeckung von realienkundlichen und fotoästhetischen Details, auch oder gerade aus der historischen Distanz heutiger Betrachtung.

 

I  Kinderporträts

LOUIS JACQUES MANDÉ DAGUERRE (1787–1851), Die 5-jährige Léocardie Cotte mit Reifen auf einem Stuhl stehend, Frankreich, Schloss Neuilly, 1844. Daguerreotypie, 1/6 Platte, orig. Papier-Passepartout mit oktogon. Ausschnitt, orig. Metallrahmen, zeitgen. handschr. Vermerke in Frz. auf der Rückplatte, 15 x 13,5 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-03252

AUGUSTE HIPPOLYTE COLLARD (1812–1893), Knabe mit Buch vor gemalter Kulisse, Frankreich, 1852. Daguerreotypie koloriert, 1/4 Platte, im Bild datiert und signiert, orig. ovaler Holzrahmen, 15,4 x 13,7 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-01786

EDUARD VAILLAT (akt. 1839–1860), Knabe mit Gartenutensilien und Topfpflanzen, Paris, 1850. Daguerreotypie, 1/4 Platte, im Bild mittels Gravur signiert und datiert, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, 15 x 12,5 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-03557

MAYER & PIERSON (akt. 1855–1878), Mädchen im Konfirmationskleid, Paris, ca. 1855. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, rückseitig Fotografenlabel mit Pariser Adresse ›Boulevard des Capucines, 3‹ und frz. Werbetext, 15 x 12,8 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-01788

WARREN T. THOMPSON (akt. 1840–46 in Philadelphia, 1847–1860 in Paris), Marie und Jules, Paris, ca. 1850. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand und Fotografennachweis ›W. Thompson Rue de Choiseul, 22‹, rückseitig zeitgen. Beschr. in Tinte, 15 x 12,8 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-01787

Zugeschr. WILHELM HORN (1809–1891), Gruppenbild mit vier Geschwistern, Böhmen (?), ca. 1847. Daguerreotypie, 1/4 Platte, blauer Samtrahmen mit goldbronzierter Ausschnittkante, 15,7 x 18,5 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-02016

ANONYM, Drei Schwestern in karierten Kleidern, USA, ca. 1853. Daguerreotypie, 1/6 Platte, orig. Metall-Passepartout, orig. Etui (Deckel verloren), 9,3 x 8 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02617

MARION CARPENTER, Baby mit Nanny, Kentucky, Louisville, 1855. Daguerreotypie, 1/6 Platte, rotes Samtkissen mit Prägung ›M. Carpenter, Daguerreotypist Louisville, K‹, urspr. ovales Passepartout durch zeitgen. Variante mit größerem Ausschnitt ersetzt, orig. Etui, 9,3 x 8 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02570

SOUTHWORTH & HAWES (akt. 1843–1863), Mädchen in Sessel, Boston, ca. 1849. Daguerreotypie, 1/6 Platte, rotes Samtkissen, orig. Metall-Passepartout mit Rundbogenausschnitt, orig. Etui, 9,5 x 8,1 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02585

McCLEES & GERMON (akt. 1847–1855), Zweijähriges Mädchen in schulterfreiem Kleid, Philadelphia, ca. 1850. Daguerreotypie koloriert, 1/16 Platte, orig. Metall-Passepartout mit Gravur ›McClees and Germon, Phila‹, orig. Etui, dunkelrotes Samtkissen, 4,8 x 4,5 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02603


II  Familienbilder

ANONYM, Witwe mit drei Töchtern, Frankreich, ca. 1850. Daguerreotypie, ganze Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, orig. Stuckrahmen, ca. 27 x 24 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-00944

ANONYM, Familie mit zwei Kindern, Frankreich, ca. 1845. Daguerreotypie, ganze Platte, orig. Papier-Passepartout mit oktogon. Ausschnitt, orig. Rahmen, 24,5 x 28,8 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-03344

CONTY, Familie mit zwei Töchtern, Frankreich, Dijon, ca. 1850. Daguerreotypie, ganze Platte, orig. Papier-Passepartout mit oktogon. Ausschnitt, Fotografensignatur im Bild, orig. Rahmen, 24,5 x 29 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02564

JULES SAVOYE, Jean-Marie Savoye und Gabrielle Morlot mit ihren Söhnen Emile, Jules, Janois Hyppolite und Tochter Fannye (Außenaufnahme), Frankreich, Montaulin, ca. 1845. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, 13 x 14,2 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-03220

ANONYM, Familiengruppe, die Männer in Militäruniform (Außenaufnahme), Frankreich, ca. 1845. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, 12,5 x 15,1 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-00287

MICHEL, Vater und Sohn (Außenaufnahme), Paris, ca. 1848. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, rücks. Fotografenlabel ›Michel Paris‹ mit Adresse ›Rue de Miroménil no. 3‹, 15,2 x 12,8 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-01783

MAYER FRÈRES (akt. 1841–1855), Mutter und Sohn, Paris, ca. 1852. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, 15,2 x 12,7 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-01793

DAVID N. PRESTON (akt. 1850er), Mutter mit Baby, Hamilton, Ohio, ca. 1854. Daguerreotypie, 1/6 Platte, orig. Metall-Passepartout mit Nonpareil-Ausschnitt, dort Fotografennachweis in Gravur, orig. Pappmaché-Etui (Deckel verloren), 9,5 x 8,5 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02602


III  Individualporträts

Zugeschr. CARL AUGUST STEINHEIL (1801–1870), Selbstporträt, aufgenommen mit Voigtländer Kamera und Petzval-Objektiv, Deutschland, ca. 1841. Daguerreotypie, neu versiegelt, ca. 8,9 cm Durchmesser. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-01270

ANONYM, Mann mit Zylinderhut, Donaumonarchie oder Deutschland, ca. 1855. Daguerreotypie, 1/6 Platte, bronzierte Schmuckkante um oktogon. Ausschnitt, orig. grüner Samtrahmen, 13,5 x 12,4 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-2807

ANONYM, Mann mit Stock, Donaumonarchie oder Deutschland, ca. 1845. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Papier-Passepartout mit Ornamentdruck und oktogon. Ausschnitt, 12,7 x 10,9 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-00294

MAYER FRÈRES (akt. 1841–1855), Emma Kling mit 22 Jahren, Paris, 1850. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, orig. Rahmen, rückseitig zeitgen. Beschr., 24,8 x 21,7 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-03144

ANONYM, Mann mit Hund vor gemaltem Studiohintergrund, Frankreich, ca. 1846. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, 14,8 x 12,6 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-01545

WILLIAM A. WELLMAN (akt. 1855–1858), Angehöriger des Sioux-Stammes, New York, ca. 1856. Daguerreotypie koloriert, 1/6 Platte, orig. Metall-Passepartout mit ovalem Ausschnitt, dort Fotografennachweis in Gravur, Pappmaché-Etui (Deckel verloren), 8,5 x 8 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02586

ALEXANDER BECKERS (akt. 1842–56), Mann mit Brille, New York, ca. 1854. Daguerreotypie, 1/6 Platte, orig. Metall-Passepartout mit ovalem Ausschnitt, dort Fotografennachweis in Gravur, Pappmaché-Etui (Deckel verloren), 9,3 x 8 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02911

ANONYM, Junge Frau mit Ziehharmonika, USA, ca. 1850. Daguerreotypie, 1/6 Platte, orig. Metall- Passepartout mit oktogonalem Ausschnitt, Pappmaché-Etui (Deckel verloren), 9,4 x 16,2 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02618


IV  Statusporträts

ANONYM, Logenmeister der ›Grand Lodge of Massachusetts‹ mit Urkunde, Schürze und Schärpe, Boston, um 1850. Daguerreotypie, ganze Platte, orig. Passepartout und vergoldeter Rahmen, 31 x 26 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02298

ANONYM, Kanzlei-Szene, Frankreich, ca. 1850. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, orig. Rahmen (nicht abgebildet), 22 x 19,5 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-01798

ANONYM, Fleischermeister, Frankreich, ca. 1850. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, orig. Rahmen, 21,6 x 19,8 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-03215

ANONYM, Jäger mit Gewehr und Zigarre, Frankreich, Tours, ca. 1850. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, orig. Rahmen, 22,1 x 20 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-05249

ANONYM, Jäger mit Hund und Gewehr, Frankreich, ca. 1850. Daguerreotypie, 1/6 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldornamenten, orig. Rahmen, 13 x 11 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-01779

ANONYM, Jäger mit geschultertem Gewehr und Horntrompete, USA, ca. 1848. Daguerreotypie, 1/6 Platte, orig. Metall-Passepartout mit ovalem Ausschnitt, orig. Leder-Etui (Deckel verloren), 8,2 x 9,4 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-01780

ANONYM, Vikar Félix Marie Pontallié, Frankreich, Juni 1848. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Schildpattimitation, rücks. zeitgen. Beschriftung in Frz., 15 x 12,8 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-01770

FRANZ K. STREZEK (1809–1885), Türkischer Staatsbeamter, Wien, ca. 1850. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. grüner Samtrahmen mit goldener Ausschnittkante, rücks. achteckiges Fotografenlabel ›Strezek’s Daguerreotyp Atelier, in Wien, Leopoldstadt No. 587, links der Brücke im Kaffeehaus im 3. Stock‹, 15,5 x 13 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-03213

ANONYM, Oberfinanzrat Josef Schulz von Strasnitzky, Wien, ca. 1845. Daguerreotypie, 1/6 Platte, orig. Papier-Passepartout mit gedruckter Ornamentleiste und oktog. Ausschnitt, 13,3 x 11,1 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-03434

ANONYM, Goldgräber mit Urkunde, USA, ca. 1850. Daguerreotypie, 1/9 Platte, punziertes Metall-Passepartout mit Nonpareil-Ausschnitt, orig. Etui, 7,3 x 12,7 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-01370


V  Freundschaftsbilder

ANONYM, Trinkgesellschaft mit Hund, Frankreich, ca. 1845. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, Glas mit gemalter Schildpatt-Imitation, 15 x 12,7 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-01348

ANONYM, Trinkgesellschaft, Deutschland, ca. 1855. Daguerreotypie, 1/6 Platte, neu versiegelt mit neuem Passepartout mit oktogonalem Ausschnitt, 11,3 x 9,7 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr.

ANONYM, Gruppenporträt, Frankreich, ca. 1850. Daguerreotypie, 1/2 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, orig. Rahmen, 19,2 x 21,5 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02751

ANONYM, Zwei Männer in Frauenkleidern, Frankreich oder USA, ca. 1845. Daguerreotypie koloriert, 1/4 Platte, orig. Metall-Passepartout mit oben gerundetem Ausschnitt, 11 x 9,7 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 572-0931


VI  Szenische Außenaufnahmen

ANONYM, Gebäudefront und BewohnerInnen, Frankreich, Bretagne, ca. 1845. Daguerreotypie, 1/2 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit gemalter Schildpatt-Imitation und Goldrand, orig. Rahmen, ca. 25 x 30 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-3181

JULES SAVOYE, Blick auf das Château de Montabert mit Turmanbau und Nebengebäude (Teil einer umfangreichen Serie im Verlauf der Jahreszeiten, fotografiert vom Sohn des Schlossbesitzers), Frankreich, Montaulin, ca. 1845. Daguerreotypie, 1/4 Platte, neu versiegelt. 12,7 x 15,2 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-03240

JULES SAVOYE, Personen am Tor zum Hof des Château de Montabert (mit Zylinder in der Hand der Bruder des Fotografen), Frankreich, Montaulin, ca. 1845. Daguerreotypie, 1/4 Platte, neu versiegelt. 12,7 x 15,2 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-03238

JULES SAVOYE, (Destillations-?)Arbeiten vor einem Nebengebäude des Château de Montabert im Winter, Frankreich, Montaulin, ca. 1845. Daguerreotypie, 1/4 Platte, neu versiegelt. 12,7 x 15,2 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-03245

ANONYM, Pferd, Hund und Herr, Frankreich, ca. 1850. Daguerreotypie, 1/2 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, orig. Rahmen, 29,5 x 25 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02540

ANONYM, Kutsche mit Vierspänner, USA, ca. 1845. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, orig. Rahmen, 16,8 x 18,8 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-04150

ANONYM, Beleibte Dame in einer Kutsche, Donaumonarchie, Ungarn (?), ca. 1844. Hälfte einer Stereo-Daguerreotypie, neu versiegelt, 8,5 x 8,5 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 63-03433

ANONYM, BewohnerInnen oder Passanten vor einem Stadtpalais, Schnee am Gehweg, Frankreich, ca. 1850. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Papier-Passepartout, 15,1 x 12,8 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-02801


VII  Veduten

MARIE CHARLES ISIDORE CHOISELAT (1815–1858) & STANISLAS RATEL (1824–1904), Eisen- und Stahlindustrieanlage in Decazeville, Aveyron, Frankreich, Oktober 1845. Daguerreotypie, ganze Platte, neu versiegelt, 26 x 32 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-00277

Zugeschr. PIERRE-AMBROISE RICHEBOURG (1810–1875), Piazza del Popolo mit dem Obelisken, Rom, ca. 1842. Daguerreotypie, fixiert mit Goldchlorid, ganze Platte, orig. Papier-Passepartout, neu versiegelt mit orig. blauem Rückpapier, 26 x 32 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-03357

Zugeschr. PHILIPPE FORTUNÉ DURAND (1798–1876), Blick auf den Chor der Kathedrale sowie den Fourvière von Lyon, Frankreich, 1850er. Daguerreotypie, 1/2 Platte, orig. Papier-Passepartout, 16,7 x 20,9 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-09378

PLATT D. BABBITT (1822–1879), Niagara-Fälle und Touristen, Kanada, ca. 1848. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Metall-Passepartout mit Double, Leder-Etui (Deckel nicht abgebildet), ca. 12 x 15 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02582

ANONYM, Gruppenbild mit Goldgräbern vor dem ›Spring House‹ mit dem Schriftzug ›Soda Water‹, Kalifornien, ca. 1845. Daguerreotypie, 1/2 Platte, ca. 12 x 15 cm (Etui). Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-09854


VIII Akte

ANONYM, Zwei Aktmodelle posieren kniend und stehend (›Akademie‹ für eine Bade-Szene), Paris, ca. 1851. Stereodaguerreotypie, orig. Versiegelung in geschwärztem Glas, Ausschnitt mit gerundeten Ecken, 8,1 x 16,9 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-03518

Zugeschr. AUGUSTE BELLOC (1800–1867), Sitzendes Aktmodel in Kniestrümpfen, losem Unterkleid und überschlagenem Bein, Paris, ca. 1855. Stereodaguerreotypie, orig. Versiegelung mit geschwärztem Glas, ovaler Ausschnitt, 8,6 x 17 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 85-02398

ANONYM, Sitzendes Aktmodell in losem Unterkleid mit Zigarette und Fußbad, Paris, ca. 1855. Stereodaguerreotypie koloriert, orig. Versiegelung in geschwärztem Glas mit doppeltem Goldrand, Bildöffnungen mit oben gerundeten Ecken, 8,4 x 17,3 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-03194

BRUNO BRAQUEHAIS (1823–1875), Odalisque, Frankreich, ca. 1855. Stereodaguerreotypie koloriert, 8,5 x 17,2 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-3300

Zugeschr. FRANÇOIS BENJAMIN LAMICHE (1808–1875), Aktmodell als Küchenmagd mit überschlagenem Bein und verrutschter Bluse (Pauline S. Lacroix), Paris, ca. 1860. Stereodaguerreotypie koloriert, 8,5 x 17 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-03213

Zugeschr. FRANÇOIS BENJAMIN LAMICHE (1808–1875), Zwei Aktmodelle am Bett, häkelnd (Josephine Dehm) und lesend (Pauline S. Lacroix), Paris, ca. 1860. Stereodaguerreotypie koloriert, 8,5 x 17,2 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-03524

Zugeschr. LOUIS JULES DUBOSCQ-SOLEIL (1817–1886), Stehender Akt vor dem Spiegel, Paris, ca. 1851. Stereodaguerreotypie koloriert, 8,4 x 17 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-03523

Zugeschr. FÉLIX-JACQUES MOULIN (1802–1875), Sitzendes Aktmodell mit hochgerutschtem Rock, Gitarre, Waschutensilien und Saalbesen, Paris, ca. 1852. Stereodaguerreotypie koloriert, neu versiegelt, 8,5 x 17,3 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-03200


IX Medizinische Dokumentation

LOUIS-AUGUSTE BISSON (1814–1876), Junger Mann nach Entfernung einer Siebbein-Exostose durch Dr. Maisonneuve, Chirurg am Hospital Cochin, Paris, 5. August 1853. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Papier-Passepartout mit ovalem Ausschnitt, beschr. ›Epreuve Redressée‹, Blindstempel mit den Initialen des Fotografen, Datum und Titel, rückseitig handschr. Fotografenetikette mit Adresse ›No 65 rue St. Germain l'auxerrois à Paris‹, 18,1 x 14,5 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-03615

LOUIS-AUGUSTE BISSON (1814–1876), 6-jähriges Mädchen mit Erkrankung an der Wange, Paris, 22. Oktober 1853. Daguerreotypie, 1/4 Platte, orig. Papier-Passepartout mit ovalem Ausschnitt, beschr. ›Epreuve Redressée‹, Blindstempel mit den Initialen des Fotografen,  rückseitig handschr. Fotografenetikette mit Adresse ›No 65, rue St. Germain l’auxerrois près le Pont Neuf à Paris‹ sowie Titeletikette. 18,1 x 14,5 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-03616

ANONYM, Frau mit schwerer Wangendeformierung, Paris, ca. 1850. Daguerreotypie, 1/6 Platte, orig. Passepartout aus bronzierter Pappe, geschwärztes Glas mit Goldrand, 15 x 12,8 cm. Courtesy: Fotosammlung OstLicht, Inv.-Nr. 57-03620